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Inflation am Beispiel von McDonalds, Strom, Frisör und Spritkosten

von Ringo Dühmke

Für den erfolgreichen Umgang mit Geld, ist das Wissen über die Inflation enorm wichtig. Noch wichtiger ist eigentlich nur noch, dass Sie überhaupt von der Inflation wissen.

Ja ich weiß, gehört hat das Wort jeder schon einmal – aber haben Sie auch verinnerlicht was Inflation bedeutet? Wenn ja, dann können Sie sich direkt den nächsten Beitrag anschauen, aber wenn nicht, dann sollten Sie unbedingt weiter lesen.

Die Inflation steht grob gesagt für den Kaufkraftverlust Ihres Geldes. Ja genau, IHR GELD! Das Geld, das Sie in der Tasche haben. Das Geld das auf Ihrem Girokonto liegt. Auch das Geld das scheinbar gut verzinst auf Ihrem Sparbuch oder Tagesgeld-/Festgeldkonto liegt. Es wird Tag für Tag weniger! Wirklich.

Ich will den Begriff Inflation hier gar nicht allzu groß auseinander nehmen. Details können Sie bei Wikipedia nachlesen: Inflation. Ich möchte Ihnen hier nur an realen, alltäglichen Beispielen zeigen warum Ihr Geld Tag für Tag weniger Wert ist.

Inflation Vergleich 2012 zu 2013

Nehmen wir einmal an Sie hatten im Januar 2012 kleine, aber feine 8.700 Euro auf Ihrem Tagesgeld-Konto geparkt. Bei 2 Prozent Zinsen. Mit Rechnungsabschluss 2012 hatten Sie nun Anfang 2013 die 8.700 Euro + Zinsen = 8.874 Euro auf dem Konto. Schön, denkst du dir jetzt vielleicht, ist doch mehr geworden.

Nichts da! Schön wär’s! Denn zum einen behält der Staat von den 174,- Euro Zinsen mind. 25% für sich ein (Abgeltungssteuer!) und zum anderen konnte die Inflation ein ganzes Jahr lang auf Ihre gesamten Ersparnisse einwirken:
Im Vergleich zu Januar 2012 ist bis Januar 2013 vieles wieder deutlich teurer geworden. Darum hier mal 4 reale Beispiele von Preissteigerungen die ich in den ersten beiden Tagen des Jahres 2013 am eigenen Leib erfahren durfte.

Beispiel 1 – Inflation bei McDonalds

Cheeseburger statt 1,- Euro jetzt für 1,19 Euro zu haben. Preissteigerung: 19 %
Chickenburger TS statt 1,49 Euro jetzt für 1,59 Euro zu haben. Preissteigerung: 7 %
Grilled Chicken Salat statt 4,99 Euro jetzt für 5,39 Euro zu haben. Preissteigerung: 8 %
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Statt 7,48 Euro musste ich nun also 8,17 Euro bezahlen
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Jaaa, ich weiß McDonalds ist der Teufel, das Essen ist genmanipuliert, generell sowieso ungenießbar und erst recht überteuert. Schon klar. Aber darum geht’s hier hier ja gar nicht. Ich kaufe das Essen dort trotzdem ab und zu. Genau wie Millionen anderer Deutsche auch. Und nun ist meine Rechnung mal wieder einfach so um unangenehme 10 Prozent (!) in die Höhe geschossen. Der Inflation sei Dank.

Beispiel 2 – Inflation beim Frisör

Ich war heute beim Frisör. Mein Kopf gibt in Sachen Haare nicht mehr allzu viel her und so zahle ich für meinen 5 Minuten Maschinenschnitt normalerweise glatt 3 Euro. Die klimperten auch schon abgezählt in meiner Hosentasche, als mir meine Frisörin heute überraschender Weise einen ganz neuen Betrag an den frisch geschorenen Kopf warf:

Der Maschinenschnitt kostet statt 3,- Euro nun 3,50 Euro. Preissteigerung: 17 %
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Auch hier mag der eine oder andere vielleicht denken „Mein Gott, es sind halt nur 50 Cent“. Ja schon, aber das ist nur eines von vielen Beispielen. Und bei jährlich ca. 20 Frisörbesuchen sind auch das wieder 10 Euro Mehrkosten die man erst einmal wieder durch Einnahmen ausgleichen muss. Ich denke außerdem, dass in den meisten Regionen Deutschlands ein einfacher Maschinenschnitt beim Frisör deutlich teurer ist als in der einkommensschwachen Region in der ich lebe. Wer dort vielleicht 7 – 12 Euro je Schnitt bezahlt, den werden solche zweistelligen Preissteigerungen sicherlich noch härter treffen.

Beispiel 3 – Inflation beim Strom

Hier einmal fein säuberlich aufgelistet die Stromkosten meines Stromtarifs, den ich in meinem Büro nutze.

Strompreis 2010: 22,98 Cent je kWh (brutto)
Strompreis 2011: 24,76 Cent je kWh (brutto)
Strompreis 2012: 26,36 Cent je kWh (brutto)
Strompreis 2013: 28,79 Cent je kWh (brutto)
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Fast 26 % Preissteigerung in den letzten 4 Jahren!
Mehr als 9 % Preissteigerung nur von 2012 auf 2013!
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Und jetzt kommt’s noch dicker: Die monatlichen Grundgebühren habe ich in dieser Rechnung noch gar nicht beachtet. Auch die sind von 2010 auf 2013 fast 10% in die Höhe geschossen (von jährlich 89,- Euro auf inzwischen 96,- Euro). Da freut man sich doch direkt auf die Elektroautos, oder…?

Beispiel 4 – Inflation beim Sprit (oder generell den Autokosten)

Ich denke spätestens bei diesem Beispiel dürfte mir jeder Leser kopfnickend zustimmen. PKW-Versicherung, Reparaturkosten oder der PKW selbst – ganz egal, alles wird Jahr für Jahr teurer. Das Spritjahr 2012 ist nun sogar offiziell das teuerste Spritjahr aller Zeiten.

Hier die durchschnittlichen Dieselkosten der letzten 4 Jahre. (Quelle: ADAC)
Preis je Liter Diesel 2009: 1,08 Euro
Preis je Liter Diesel 2010: 1,21 Euro
Preis je Liter Diesel 2011: 1,41 Euro
Preis je Liter Diesel 2012: 1,48 Euro
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Satte 37 % Preissteigerung in den letzten 4 Jahren und
fast 6 % Preissteigerung nur von 2012 auf 2013!
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Inflation begriffen?

So und jetzt mal bitte Hand aufs Herz: Ist Ihr Einkommen in den letzten 4 Jahren auch um 15, 25 oder 40 % gestiegen? Konnte Ihr Gehalt mit diesen Teuerungsraten mithalten? Konnten die Zinsen Ihres Sparbuch oder Tagesgeldkonto die immer höheren Kosten ausgleichen?

Nur über den kurzen Zeitraum 2012 bis 2013 musste ich mit Preissteigerungen in Höhe von 17 % beim Frisör, 9 % beim Strom und 6 % beim Sprit leben. Im Gegenzug dazu stehen magere 2% Zinsen aufs Tagesgeld (bekommen Sie überhaupt 2%?). Das ist Inflation! Das ist der sogenannte Kaufkraftverlust!

Der Inflation entgegenwirken

Wie Sie zumindest in Großen Teilen der Inflation entgegenwirken können, erfahren Sie demnächst hier auf Kontotipps.de

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Ringo Dühmke

Unternehmer & Finanzredakteur

Seit 2001 beschäftige ich mich als Finanzredakteur hauptberuflich mit Finanzen. Als gelernter und selbständiger Kaufmann, mit vielen Jahren Erfahrung im Finanzvertrieb, optimiere ich bis zum heutigen Tag am liebsten Kontostände und analysiere Geldanlageprodukte.

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